Aktuelles von Spezial Edition
Theatermusik!
Seit der Eröffnung unseres Bereichs „Musiktheater“ (2018) konnten wir Neuvertonungen zu insgesamt fünf Theaterstücken zugänglich machen, die nach ihrer jeweiligen Uraufführung an der Waldorfschule in Freiburg Sankt-Georgen auch an anderen Orten in Deutschland zur Aufführung gekommen sind. Neben der Musik zum „Ritter Georg Spiel" (Klasse 2), zu „Joseph und seine Brüder“ (Klasse 4), zu „Die Schildbürger“ (Klasse 4/5) und zu „Der Rattenfänger von Hameln“ (Klasse 5/6) betraf dies auch „Das besondere Leben der Hilletje Jans“ (Klasse 8).
Gleichwohl die Nachfrage nach Theatermusik durch die eingeschränkten Möglichkeiten infolge der Pandemie seit dem Frühjahr 2020 erkennbar zurück gegangen ist, haben wir uns entschlossen, unsere Angebote in diesem Bereich weiter auszubauen, da wir die Theaterarbeit generell für sehr wichtig halten (gerade jetzt!) und unseren Beitrag dazu leisten wollen, dass diese auch von musikalischer Seite her qualifiziert begleitet wird.
Aus diesem Grund werden wir im Laufe des Jahres 2022 die bereits im Verlagsprogramm angekündigten, bisher aber noch nicht zugänglich gemachten Werke Schritt um Schritt veröffentlichen. Hierzu zählt zunächst die Neuvertonung von "Das Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie“ (J.W. von Goethe, 1795), die für eine studentische Aufführung am Institut für Waldorfpädagogik (Mannheim) im Frühjahr 2020 konzipiert wurde; dann auch die Theatermusiken zu „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ (F. Raimund), Robin Hood (A. Burmeister) sowie „Weggesperrt/Abgehauen“ (G. Poppe).
Ihre Spezial Edition, Freiburg im Januar 2022
Musik zur Skorpion-Zeit
Die Zeit des Skorpions (24. Oktober - 22. November) ist äußerlich gesehen unschlagbar unattraktiv, innerlich gesehen aber von unschätzbarem Wert. Denn ohne die seelischen Klärungsprozesse, die durch den Rückzug der Natur zweifellos begünstigt werden, gäbe es keine Entwicklung, keinen Fortschritt und damit letztlich auch kein neues Leben.
Neben dem Griff zu Schokolade und Dessertweinen kann dieser oft schmerzhafte und anstrengende Prozess natürlich auch auf musikalische Weise flankiert werden. Hierzu wollen wir mit vier Kompositionen ausdrücklich anregen.
Während der vierstimmige Kanon „Skorpion“ (T/M Wolf Bütow) generelle Aspekte der Skorpion-Zeit zusammenträgt und dazu einlädt, sich dieser Zeit gegenüber seelisch zu öffnen, verarbeitet das Klavierstück „November 2019“ ein konkretes, tragisches Ereignis, das sich vor zwei Jahren inmitten der Skorpion-Zeit ereignet hat.
Die Auseinandersetzung mit Sterben und Tod (aus einem veränderten Blickwinkel) ermöglichen darüber hinaus die beiden vokalen Kompositionen „Ich trage mein Leid“ sowie „Der Tod“.
Ihre Spezial Edition, Freiburg im November 2021
Ein Jahrhundert Joseph Beuys!
Joseph Beuys (1921-1986) war nicht nur ein besonders umstrittener Künstler des 20. Jahrhunderts, sondern auch eine überaus einflussreicher. Mit seinem „erweiterten Kunstbegriff“ machte er nachhaltig und profiliert wie kaum ein anderer auf die der Kunst innewohnenden Möglichkeit der Gesellschaftsgestaltung aufmerksam. Gleichzeitig verdeutlichte er, dass hierzu keinesfalls nur die Musiker, Schriftsteller, Maler und Bildhauer etc. aufgerufen sind, sondern letztlich alle.
Anlässlich seines 100. Geburtstags (Beuys wurde am 12. Mai 1921 geboren) legen wir eine Vertonung seiner Kernbotschaft „Jeder Mensch ist ein Künstler“ vor, die in der aktualisierten Version „Jeder Mensch ist eine Künstler*in“ als Grundlage eines kurzweiligen vierstimmigen Chorstücks (SATB) fungiert (Musik: W. Bütow).
Im Ergebnis handelt es sich bei „Jeder Mensch ist eine Künstler*in“ um ein zweiteilig angelegtes Musikstück, das zu Beginn in Form eines 4-stimmigen Kanons nach und nach „jeden Menschen“ einsammelt, um dann im zweiten Abschnitt (Choral) das Künstlertum eines jeden Menschen zu besingen, wobei abschließend jede Ausführende (und jeder Ausführende) tatsächlich die Möglichkeit hat, den Inhalt ihres (bzw. seines) eigenen Künstlertums individuell zu benennen und so mit einfließen zu lassen.
„Jeder Mensch ist eine Künstler*in“ ist ab Mai 2021 zum Preis von 7,50 Euro verfügbar (4 Seiten, hier der Link zum Audio).
Mit dem Werk „Die Kunst ist nur ein Weg“ (Musik: W. Bütow) legen wir zeitgleich eine weitere Vertonung eines zentralen Zitats zur Rolle der Kunst vor, das auf dem bekannten Ausspruch von Rainer Maria Rilke (1875-1926) „Die Kunst ist nur ein Weg, doch nicht das Ziel“ beruht. Die vierstimmige Komposition (SATB) in Form eines geschichteten Kanons ist ebenfalls Anfang Mai 2021 zum Preis von 5 Euro verfügbar (zwei Seiten, hier der Link zum Audio).
Die Komposition "Denn dazu ist der Mai gemacht" (Text: Otto Julius Bierbaum/Musik: Wolf Bütow) ist ein schlichtes Mailied, dessen Besonderheiten in der Harmonik und der fein ausgearbeiten Stimmführung zu finden sind. Dieses einfache Strophenlied über einem Text von Otto Julius Bierbaum (1865-1910) ist ein weiterer Beitrag zur Vokalmusik in unserer Abteilung "Jahreskreis", die sich im Aufbau befindet (hier der Link zum Audio).
Ihre Spezial Edition, Freiburg im April 2021
Lieder der Hoffnung
Dass Musik Hoffnung geben kann, ist allgemein bekannt. In einer Zeit, in der das gemeinsame Singen in den unterschiedlichsten Zusammenhängen nur sehr eingeschränkt möglich ist, lohnt es sich aber, dies immer wieder in Erinnerung zu rufen. Und dann gilt es die Freiräume zu nutzen, die es - trotz allem - immer noch gibt. Hierzu möchte die Spezial Edition mit zwei aktuellen Kompositionen ausdrücklich ermuntern.
„Schon ein ganz kleines Lied kann viel Dunkles erhellen“ – sagte einst Franz von Assisi (1182-1226). Die Neuvertonung dieses Ausspruches unter dem Titel „Ein ganz kleines Lied“ (Musik: Wolf Bütow) könnte ein Mittel sein, das ganz spontan und flexibel dort einsetzbar ist, wo akuter Bedarf besteht, Dunkles zu erhellen - allein oder gemeinsam, denn unsere Fassung von „Ein ganz kleines Lied“ beinhaltet eine einfach zu handhabende, optionale zweite Stimme, die sich ganz natürlich aus der Hauptstimme entwickeln lässt (verfügbar ab April 2021, kostenloser Download, hier der Link zum Audio).
Die weitaus anspruchsvollerer Komposition „Hoffnung“ (Text/Musik: Wolf Bütow) versucht eine Antwort auf die Frage, wie Hoffnung in eine Welt kommen kann (die im Moment zugegebener Maßen eher dunkel erscheint) und kommt dabei zu einem ähnlichen Ergebnis, wie Amanda Gorman (*1998) in ihrem Gedicht „The hill we climb“, das bei der Amtseinführung des 46. US-Präsidenten Joe Biden weltweit für Aufsehen sorgte. Dort heißt es zum Schluss: „Denn es gibt immer Licht, wenn wir nur mutig genug sind, es zu sehen, wenn wir nur mutig genug sind, es zu sein.“
Die meditative Komposition „Hoffnung“ spürt diesem Gedanken auf einer anderen Textgrundlage in fein austarierter Vierstimmigkeit (SATB) nach und ist ab April 2021 verfügbar (7,50 Euro, hier der Link zum Audio).
Ihre Spezial Edition, Freiburg im März 2021
En marche! - Eröffnung unseres Big Band Bereiches
Mit insgesamt drei neuen Nummern eröffnen wir im letzten Quartal dieses denkwürdigen Jahres 2020 unseren Big Band Bereich.
Nach "Oskar!" folgt nun mit "En marche!" (Musik: Wolf Bütow) ein überaus dynamischer und wirkungsvoller Big Band Beitrag, der anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Gründung der Waldorfschule (Waldorf100) geschrieben wurde und im September 2019 auf dem Platz der alten Synagoge in Freiburg erstmals erklungen ist.
"En marche!" ist ebenso eingängig wie gut ausführbar und eignet sich blendend auch als Repertoire-Stück für die Big Band Arbeit in der Schule. Wie alle der im Rahmen der Spezial Edition veröffentlichten Werke für Big Band tritt neben die traditionellen Saxophon-, Posaunen- und Trompetensätze auch ein Hornsatz hinzu, der tendenziell selbstständig geführt ist und dadurch eine Bereicherung und Differenzierung des Gesamtklangs ermöglicht. "En marche!" erscheint im November 2020 zum Preis von 35 Euro (Partitur und Einzelstimmen).
"Diabolo im Dunkeln" (Musik: Wolf Bütow) entstand im Frühjahr 2020 im Hinblick auf die traditionelle Schwarzlichtnummer des Freiburger Zirkus Rosado, bei der auch die Beleuchtung der Band ausgeschaltet wird, so dass die Band gezwungen ist, komplett ohne Licht zu spielen. Um dies zu ermöglichen, wurde "Diabolo im Dunkeln" musikalisch und formal so konzipiert, dass der Verzicht auf die Noten ohne weiteres möglich ist. Die sieben Teile (Intro, Pattern, Theme, Fills, Soloparts, Bridge und Coda) sind für die jeweiligen Stimmgruppen leicht zu verinnerlichen und bieten darüber hinaus insgesamt auch die Möglichkeit, das Stück individuell nach vorheriger Absprache so zu gestalten, wie es der jeweilige Anlass erfordert. „Diabolo im Dunkeln“ erscheint im November 2020 (Partitur und Einzelstimmen) und kostet 25 Euro.
Ihre Spezial Edition, Freiburg im Oktober 2020
Wolfgang Wünsch (1926-2020) gehörte ohne Zweifel zu den prägenden Figuren der Waldorf-Musikszene, und dies keineswegs nur in Deutschland.
Zahlreiche LehrerInnen an den Waldorfschulen in aller Welt wurden von ihm mitausgebildet, haben Seminare bei ihm besucht, seine Schriften gelesen und seine Kompositionen mit Kollegen oder Schülern aufgeführt. Auch wenn man nicht immer mit ihm einer Meinung war, gab es wohl kaum jemand, an dem seine bewundernswerte Haltung gegenüber den Kindern spurlos vorübergegangen ist.
Und so bleibt – bei allen anderen Verdiensten (wie der treuen, jahrzehntelangen Begleitung der Waldorf Musiklehrertagungen) – der Titel seines 2007 veröffentlichten Buches „Verstehen wir die Botschaft der Kinder?“ (Edition Zwischentöne) aus unserer Sicht die Kernbotschaft des vielfältigen Wirkens von Wolfgang Wünsch, der am 17. April 2020 im Alter von 93 Jahren gestorben ist.
Die Vertonung dieses gewichtigen Zitats unter dem verkürzten Titel „Die Botschaft der Kinder“ (Musik: Wolf Bütow) erfolgte in Form eines sechsstimmigen Kanons mit anschließendem Choral für gemischten Chor (SSAATB) und Klavierbegleitung; die Aufführungsdauer beträgt 3 Minuten.
Ihre Spezial Edition, Freiburg im Mai 2020
Es bleibt die Besonderheit großer Aphorismen, dass sie sich auch in radikal veränderten Zeiten und scheinbar völlig neuen Situationen bewähren. Dies trifft mit Sicherheit auf viele Aphorismen des deutschen Physikers und Naturforschers Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) zu, der uns in seinen berühmt-berüchtigten „Sudelbüchern“ (1764-1799) ein beeindruckendes Universum an Gedankensplittern hinterlassen hat. Hier ein Beispiel:
"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber soviel kann ich sagen, es muss anders werden, wenn es gut werden soll."
Ein Aphorimus, wie gemacht für die sogenannte „Corona-Krise“, die in erschreckender Weise aufzeigt, dass es (in sehr, sehr vielen Hinsichten) anders werden muss, wenn es gut werden soll. Und wie gemacht, um ihn auch musikalisch umzusetzen, was nun mit der ansprechenden und kurzweiligen Vertonung „...wenn es gut werden soll“ (Kanon zu vier Stimmen, Musik: Wolf Bütow) erfolgt ist (3,- Euro).
Durch den Kanon „...wenn es gut werden soll“ kann dieser Aphorismus und seine Aktualität nun auch musikalisch erlebt, gemeinsam erarbeitet und dargeboten werden – und dies ganz im Einklang mit den offiziellen Vorgaben, denn hierzu braucht es nur vier SängerInnen (die allerdings im selben Haushalt leben sollten….), auf dass es sich möglichst überall herumspricht: Es muss anders werden, wenn es gut werden soll!
Ihre Spezial Edition, Freiburg im April 2020